CHORAGE, OPER UND REISEN

"Ein herrliches Reich" und "Unheimliche Nacht" sind die Pole, zwischen denen sich 2022 die Eigenveranstaltungen CHORAGE des Bachchors bewegen werden. Ähnlich sind die charakterlichen, stilistischen und historischen Distanzen, die sich zwischen den Opernprojekten des Bachchors 2022 auftun und auch beim Reisen geht der Bachchor in sehr unterschiedliche Richtungen.

Mit Lionel Meunier, dem Leiter des Ensembles Vox luminis, konnte ein besonderer Spezialist der historischen Aufführungspraxis gewonnen werden. Er stellte ein Programm zusammen, welches den kompositorischen Weg von Heinrich Schütz über die frühe Bach-Familie bis hin zu Johann Sebastian Bach nachzeichnet, dessen Motette "Jesu meine Freude" sämtliche Referenzen der Komponisten seiner Ahnen als einzigartige Synthese bündelt.

Der junge Schweizer Dirigent Benjamin Rapp ist insbesondere in der Vereinigung unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen bewandert und fügt in einem Abend um E. T. A. Hoffmann dessen Literatur - vorgetragen von Miguel Herz-Kestranek - zwischen Chorwerke von Komponist*innen, die in Hoffmanns Leben eine große Rolle spielten bzw. später thematisch auf die Düsternis, die seinen Geschichten innewohnt, Bezug nahmen.

Nachgeholt wird das im Oktober leider wegen Corona entfallene Konzert "From Harmony to Harmony - The King's Music" mit Howard Arman. Dafür sollte man sich den 28. Mai reservieren!
https://www.salzburgerfestspiele.at/p/herzog-blaubarts-burg-de-temporum-fine-comoedia

3 Opern: Mozart - Wagner - Orff

Im Rahmen der Internationalen Mozartwoche wird der Bachchor an den konzartanten Aufführungen von Mozarts "Cosi fan tutte" in der Felsenreitschule neben einer elitären Solobesetzung (u. a. Sylvia Schwartz, Luca Pisaroni, Mauro Peter, Ferruccio Furlanetto) unter Sir András Schiff mitwirken.
Bei den Osterfestspielen Salzburg steht Richard Wagners "Lohengrin" in der Regie von Jossi Wieler, Anna Viebrock und Sergio Morabito unter Leitung von Christian Thielemann auf dem Programm. Der Bachchor trifft wieder auf die Kollegen des Sächsischen Staatsopernchores Dresden sowie auch des Salzburger Landestheaters.
Für die Sommerfestspiele geht es wieder zurück af die Bühne der Felsenreitschule. 1973 wurde dort Carl Orffs Spiel vom Ede der Zeiten "De temporum fine comoedia" uraufgeführt. Das Duo Teodor Currentzis und Romeo Castellucci wird Orffs apokalyptischen Kosmos akustisch wie visuell in Szene setzen.

Mit sehr großer Freude dürfen wir auf zwei Projekte vorausblicken, die auch coronabedingt entfallen mussten. Einmal kehrt der Bachchor mit Beethovens 9. Sinfonie nach Istanbul zurück und dann wird Johann Sebastians großartiges Weihnachtsoratorium von der Salzburger Kulturvereinigung unmittelbar vor Weihnachten in drei Aufführungen nachgeholt.

Ein sehr spezielles und selten zu hörendes Werk wird zum Ausklang - im wahrsten Sinne des Wortes - am Ende des Brucknerfestes stehen. Unter dem Eindruck eines Spaziergangs in St. Florian bei Linz, jenem Ort, an dem Anton Bruckner so lange wirkte, verfasste Alfred Schnittke seine 2. Sinfonie "St. Florian". Das groß dimensionierte Brucknerorchester Linz wird dem relativ klein besetzten Bachchor gegenüber stehen und unter Markus Poschner die eindrucksvolle Mystik sowie die intime Spiritualität des Ortes verkörpern.

Dem Bachchor steht ein Konzertjahr großer Gegensätze bevor, erleben Sie einzigartige Aufführungen in dem großen Spektrum, das die Chormusik bietet.

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